Die Frage ist eigentlich falsch gestellt. Weil die Ursache für Brandfälle in den seltensten Fällen der Baustoff ist, sondern das Fehlverhalten von Menschen. Nichtsdestotrotz ist in den Köpfen vieler die völlig veraltete Behauptung verankert, dass Holzrahmenbauten schnell abbrennen und keinen hohen Brandschutz bieten.
Internationale Studien bestätigen, dass das nicht mehr dem heutigen Stand entspricht. Was den Feuerwiderstand und das Brandverhalten angeht, ist Holz ein Bau- und Konstruktionsstoff, den ein Bauherr bedenkenlos einsetzen kann. Aber brauchen wir für diesen Schluss denn wirklich internationale Studien?
Ein kleiner Ausflug: Sie sitzen abends gemütlich vor Ihrem Kamin und beobachten das dicke Stück Holz, welches Sie eben nochmal nachgeschoben haben, weil das Feuer auszugehen drohte. Es tut sich nicht wirklich schnell was. Also werfen Sie noch ein paar kleine Stücke Holz nach, oder sogar eher kleinste Stückchen Holz. Wieso? Ein ganzes Holzscheit, das man in den Ofen legt, braucht sehr lange bis es Feuer fängt, denn je dicker das Holz ist, desto länger braucht es zu entflammen. Diese Erkenntnis wurde in den Holzbau übertragen. Aus diesem Grund fallen die tragenden Elemente eines Holzrahmenbaus, wie Stützen und Balken, dicker aus als es statisch überhaupt notwendig wäre. Das Brandverhalten von Holz ist also sehr berechenbar im Gegensatz zu Stahlträgern oder Stahlbeton. Das sehen Sie wenn Sie nochmal schnell einen Blick in Ihrem Kamin werfen. Ist Ihnen aufgefallen, dass das dicke Holzstück nicht direkt Feuer fängt und in sich zusammenfällt? Das Holz bildet erst einmal eine schwarze Holzkohleschicht auf der Oberfläche, isoliert damit den Kern vor einer Sauerstoffzufuhr, wodurch sich das Feuer nicht schnell über das Holz hermachen kann.
Genauso ist es mit den Balken bei einem Holzrahmenhaus. Durch die geringe Abbrand-Geschwindigkeit und die geringe Wärmeleitfähigkeit bleibt die Festigkeit und Tragfähigkeit der Bauteile verhältnismäßig lange erhalten. So bleibt die Statik eines brennenden Gebäudes in Holzrahmenbauweise länger erhalten als bei anderen Bauweisen. Feuerwehleute sagen nicht umsonst „Holz brennt sicher“.
Da Holz ein natürlicher Baustoff ist entstehen bei einem Brand keine giftigen Stoffe oder Gase, welche eine zusätzliche Gefahr bedeuten würden.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden bereits unter Erfüllung aller brandschutzrechtlichen Auflagen 8-geschossige Holz-Hochhäuser errichtet, und es werden noch höhere folgen. Holzrahmenhäuser müssen sich also bei dem Thema Brandschutz hinter keiner anderen Bauweise verstecken – ganz im Gegenteil! Holz ist eben der natürlichste Baustoff der Welt!